Wir alle erzählen gerne Geschichten. Zu Erzählen ist eine der flexibelsten und vielseitigsten Form der Kommunikation, um Informationen mit anderen zu teilen. Daran hat sich durch die digitalen Medien nicht viel geändert. Im Gegenteil, die Herstellung, Verbreitung und der Zugang haben sich enorm vereinfacht. Das hat zu einer kaum mehr zu überblickenden Masse und in kurzer Zeit zu vielen neuen Anwendungen und Formaten geführt. Geschichten können zu einem wirklichen Nutzererlebnis, zu einer unverwechselbaren, markenkonformen Nutzererfahrung werden.
Geschichten sind ein sehr mächtiges Werkzeug, dass je nach Art und Weise wie man sie erzählt, einen sehr eindringlichen Einfluss auf das Publikum haben kann und damit auch darauf, wie sie an andere weitergegeben werden. Sie helfen sich an etwas besser zu erinnern, sich von etwas zu überzeugen und sie unterhalten. Geschichten können Probleme veranschaulichen und den Kontext einer Situation beschreiben. Sie können Ausgangspunkt für eine Design-Diskussion sein, um ein Konzept zum Leben zu erwecken, um es zu erforschen oder die Auswirkungen eines neuen Designs beschreiben. Wenn wir Konzepte artikulieren, können wir die Glaubwürdigkeit durch das Erzählen von Geschichten erheblich steigern.
In diesem Seminar ging es darum, eine Fertigkeit, die wir alle bereits besitzen, auf eine neue Art und Weise kennenzulernen und im Rahmen der Semesterarbeit zur Anwendung zu bringen. Erzähltechniken mittels Persona und Szenarien sind im User Experience Design (UXD) allgemein bekannt. Aber es gibt auch andere Phasen des Entwurfsprozesses, bei dem die Methoden des „Storytelling“ – des Erzählens – ganz wesentlich die Vorgehensweise bereichern können. Dazu gehören beispielsweise das Experience Mapping, das Customer Journey Modeling und das User Story Mapping. Durch die Anwendung dieser Methoden/ Techniken versuchten wir uns in die Zielgruppen hinein zu versetzen um ihre Anforderungen, Ziele und Bedürfnisse besser zu verstehen. Der Nutzer steht im Mittelpunkt der Entwicklung. Das „Storytelling“ kann aber auch zum Grundprinzip des inhaltlichen, visuellen und interaktiven Konzeptes werden.
In diesem Seminar galt es eine digitale Benutzererfahrung im Rahmen der Semesterarbeit von der Ideen bis hin zum Endergebnis zu entwickeln. Das Seminar konnte auch im Rahmen der Initiative „Ganzheitliche Design- und Kampagnenkonzeptionen“ mit dem Schwerpunkt „Von Kreativstrategie zur Kampagnenidee von Herrn Prof. Christoph Scheller, Herrn Prof. Manfred Wagner und Herrn Prof. Matthias Knezy-Bohm zur Entwicklung von einem kreativen Design- und Kampagnenkonzept für Marken oder Institutionen belegt werden.
Im Seminar beschäftigten die Studenten sich mit Fragestellungen wie beispielsweise: wie kann eine Geschichte digital erzählt werden? Wie kann eine Geschichte eines Produktes, einer Marke interaktiv erzählt werden? Wie können sich die Nutzer Geschichten über unterschiedliche Endgeräte hinweg erschließen? Welche Rolle spielt Online, welche Offline? Was muss alles bei der Gestaltung von interaktiven Medien beachtet werden? Wie geht man nach der „Lean UX“ -Vorgehensweise von der Ideenentwicklung, über Konzeption, der visuellen Gestaltung bis hin zur Durchführung von einfachen Usability-Tests vor? Welchen Herausforderungen begegnet man als Designer?
Ziel war es den Themenkomplex kennenzulernen, zu untersuchen und auf die eigene Arbeit in diesem Seminar und auch darüber hinaus zu übertragen. Die Teilnehmer konnten in Vorträgen und Workshops methodisch erfahren was zu beachten ist und welche Möglichkeiten sich ergeben.
Im Rahmen des Seminars konzipierten und gestalteten die Teilnehmer eigenständig oder in Kooperation mit anderen Kommilitonen eine Idee, die mit simplen Tools prototypisch realisiert und innerhalb des Seminars getestet werden sollte. Programmierkenntnisse waren dabei keine Voraussetzung.