Multimodalität (lateinisch multi ‚viel‘, lateinisch modus ‚Art‘, ‚Weise‘). Dies kann man auch wie folgt beschreiben: multimodales Interaktionsdesign bedeutet: auf vielen, verschiedenen Wegen, verschiedenartige, im Sinne von ganzheitliche Interaktion, mit digitalen Systemen. Der Nutzer stellt sich seine Kommunikation, ganz nach seinen individuellen Bedürfnissen, je nach Kontext, Umgebung und verfügbaren Endgeräten, flexibel selbst zusammen.
Der wechselseitige Austausch von Informationen zwischen Mensch und Maschine ist die Basis. Die Begriff-Multimodalität definiert dabei, die parallele Nutzung unterschiedlicher Sinneskanäle zur Übermittlung und zum Empfang von Informationen, die dann von uns kognitiv und parallel von den Maschinen verarbeitet werden.
Modernen Systeme setzen dabei verstärkt auf eine Kombination von natürlichen Interaktionsprinzipien (Natural User Interfaces), wie bspw. der Spracheingabe und -ausgabe, so wie wir sie von Siri, Alexa, Google Home und Co kennen und von berührungsempfindlichen Benutzeroberflächen, den Touchscreens, was die Effektivität in der Benutzung und damit auch den Erfolg steigern kann.
Es geht also nicht nur um die multiplen Kommunikationskanäle, sondern auch um die multiplen Interaktionsprinzipien und Input-Methoden mit Nutzeroberflächen. Das Semesterprojekt soll aber in keinster Weise auf die Spracheingabe und -ausgabe fokussiert sein. Sie kann zwar eine Rolle spielen, muss es aber nicht.
Die Vielfalt der Endgeräte, die wir nutzen, wird immer größer. Apple verkaufte im letzten Jahr bereits mehr Smartwatches als die gesamte Schweizer Uhrenindustrie an konventionellen Uhren exportiert hat. Und die Preise werden durch die massenhafte Verbreitung auch sehr schnell erschwinglicher. Ein Amazon Echo Dot ist bspw. für ca. 50 Euro bei uns im Handel. Wir passen unser Verhalten dementsprechend recht schnell an und forcieren damit den Weg in ein MULTIMODAL INTERACTION DESIGN. Die Fragen, die wir uns stellen müssen sind: wie finden die Nutzer einen möglichst angenehmen Weg zu den wirklich wichtigen Informationen im Kontext einer bestimmten Situation, einem bestimmten Ort? Wie können wir die Ströme von komplexen Informationen filtern, um genau das herauszuziehen, was wir suchen? Was wollen wir wann nutzen und wie können wir das möglichst angenehm ohne viel Aufwand mit genau dem Endgerät tun, das zur Verfügung steht? Was passiert, wenn das mehrere gleichzeitig sind? Was können Einstellungen übernehmen? Was kann automatisiert oder halbautomatisiert werden? Was kann ein Bot, was Software, was eine APP, was kann die künstliche Intelligenz dazu beitragen?
Das Thema kann auf Basis von Design Systemen entwickelt werden. Design Systeme bieten für Einsteiger in die interaktive Gestaltung eine hervorragende Möglichkeit, um mehr über diese zu erfahren – sie zu erlernen. Gleichzeitig bieten sie auch für die erfahreneren Nutzer großartige Möglichkeiten zum Experimentieren.
Im Rahmen des Seminars ist beides für die Studenten möglich. Sowohl ein Re-Design als auch die prototypische Ausarbeitung einer eigenständigen Idee, mit den für den Bereich üblichen Tools.