Ende 1994 veröffentlichte das Money Magazine (Time Inc.) einen Artikel über den starken Anstieg des Homeshopping. Die Zahlen, die darin aufgeführt wurden, muten heute (wenn man aktuelle Erhebungen betrachtet) fast schon bizarr an: 98 Millionen Verbraucher machten damals 6 Mrd. Dollar Umsatz, und dies fast ausschließlich via telefonischer Bestellung, per Post-Kataloge und über die TV-Shopping-Kanäle.
Die Homeshopping-Option „On-Line-Shopping“ via PC und Modem war gerade mal auf der Bildfläche erschienen und spielte bei diesen Zahlen noch überhaupt keine Rolle.
Spätere Prognosen sagten alleine für 2014 eine Steigerung des weltweiten B2C (Business-to-Consumer) E-Commerce-Umsatzes von rund 20% vorher.
Damit würden dann Waren im Wert von 1.500 Trillionen US Dollar im Internet umgesetzt. Das Wachstum würde dabei vor allem durch die nach wie vor schnell wachsenden Schwellenländer getrieben. Der mobile Zugang zum Internet ist insbesondere in diesen Ländern enorm beliebt und dies nicht zuletzt, weil inzwischen recht sichere Bezahlmöglichkeiten verfügbar sind und auch die Zustellkapazitäten massiv ausgebaut wurden.
Das „Shoppen im Internet„ bietet also inzwischen zweifellos ein gigantisches Betätigungsfeld für Designer und durch die gleichzeitig stattfindende Professionalisierung auch immer mehr Platz für kreative Gestaltung.
Im Seminar beschäftigten die Studenten mit Fragestellungen wie beispielsweise: wie funktioniert das Online Shopping genau? Wie verhalten sich die Nutzer beim digitalen Einkauf? Wie hat sich unser aller Einkaufsverhalten durch das Internet verändert? Wie baut man ein e-Commerce Startup auf? Wie entwickelt man eine digitale Geschäftsidee? Wie beziehen wir auch weiterhin unsere Vertrauten in die Kaufentscheidungen mit ein?
Was muss man bei der Konzeption und der visuellen Gestaltung von e-Commerce Plattformen beachten? Welchen Herausforderungen begegnet man als Designer? Welche Unterschiede bestehen insbesondere zum m-Commerce?
Ziel war es diese Themen kennenzulernen, zu untersuchen und auf die eigene Arbeit im Seminar und auch darüber hinaus zu übertragen. Die Teilnehmer konnten in Vorträgen und Workshops methodisch erfahren was zu beachten ist und welche Möglichkeiten sich ergeben.
Im Rahmen des Seminars konzipierten und gestalteten die Teilnehmer eigenständig oder in Kooperation mit anderen Kommilitonen eine eigene Idee, die mit simplen Tools prototypisch realisiert und innerhalb des Seminars getestet werden sollte. Programmierkenntnisse waren dabei keine Voraussetzung.